Goethes
Faust ist eines der zentralen Werke der deutschen Literatur.
Unter den vielen Adaptionen hat es auch mehrfach seinen Weg
zum Comic gefunden. Doch weder die Faust-Forschung noch
die Comicwissenschaft hat das Phänomen der Faust-Comics
bis jetzt in einer Weise aufgearbeitet, die dem Drama-Klassiker
mit seiner langen und intensiven Rezeptionsgeschichte und den
spezifischen medialen Bedingungen einer Dramenadaption im Comic
gerecht wird.
Die vorliegende Studie schließt diese Lücke. Sie
führt ein Analysemodell ein, das die Faust-Comics
und ihre Verfahren anhand der Dimensionen Inhalt, Medialität
und Rezeption genau in den Blick zu nehmen vermag. Dazu
werden fünf Faust-Comics vorgestellt und an ihnen
demonstriert, welche Arbeit am Klassiker sie leisten,
ein Status, den sie in der Adaption erst herstellen und im eigenen
Sinnzusammenhang modellieren. Der Status als Klassiker
zeigt sich so als wichtige Bezugsgröße, zu der sich
Comicadaptionen positionieren. Dabei unterlaufen sie die
vermeintliche Spaltung von Hochliteratur und trivialem
Comic.
|